Ökoschultag der Hauswirtschaftsschulen Friedberg und Schwabmünchen
Bioregional vom Acker bis zur Schulkantine

Gruppe Schüler mit Referentin im Lehrsaal

BruderOx, Suppenhuhn und Erdbeerglühwein waren spannende Themen des Aktionstags der Hauswirtschaftsschulen Friedberg und Schwabmünchen.

Das Ziel der Staatsregierung ist es, die ökologische Landwirtschaft zu stärken. Um das zu unterstützen, wurde der Ökotag für die Studierenden eingeführt. Interessante Akteure gaben den Schülerinnen und Schülern im November 2022 Einblick in die biologische Landwirtschaft.

Öko-Modellregion Paartal
Gemäß dem Ziel der Initiative BioRegio 2030, sollen 30 % der landwirtschaftlichen Fläche in Bayern bis 2030 ökologisch bewirtschaftet werden. Hierfür wurde unter anderem die Öko-Modellregion Paartal gegründet. Ein Hauptziel der 26 Öko-Modellregionen Bayerns ist, regionale Erzeuger ökologischer Lebensmittel mit Verarbeitern und Verbrauchern in der Region zusammen zu bringen und so regionale Wertschöpfungsketten aufzubauen. "Momentan arbeiten wir daran, mehr Bio in der Außerhausverpflegung zu ermöglichen. Außerdem unterstützen wir die Herstellung von Bio-Bier aus regionaler Braugerste sowie das Programm BruderOx", erklärt Projektmanagerin Sandra Ledermüller.

Haltung pro Huhn

Einer der regionalen Erzeuger ist der Hasenberghof in Adelsried, ein Biolandbetrieb mit 6.000 Legehennen. Anna Ostermeier betonte in ihrem Vortrag, dass in der Planung von Stall und Auslauf der arttypische Tagesablauf der Hennen berücksichtigt wurde.

Besatzdichte:

  • Biolandbetrieb: 3,7 Hennen pro m² plus 6 m² Auslauffläche pro Tier
  • konventionelle Bodenhaltung: bis zu 9 Hennen pro m² Stallfläche und 4 m² Auslauffläche pro Tier
Zudem war es Familie Ostermeier wichtig, dass beide Geschlechter aufgezogen werden. Die Vermarktung von Eiern, Bruderhahnfleisch und Suppenhühnern erfolgt unter anderem über den eigenen Hofladen. Zum Abschluss erklärt Anna Ostermeier: "Wenn jede Person pro Jahr einen Bruderhahn verzehren würde, würde es keinen Überschuss der Bruderhähne geben, da jede Person im Jahr so viele Eier isst, wie ein Huhn in seinem Leben legt."

Interessante Geschäftsideen

Im Anschluss stellte Landwirt Ludwig Asam aus Kissingen den Studierenden seine Betriebszweige von Bio-Soja über Mutterschafhaltung bis zu Bio-Erdbeeren vor. Asam setzt in der Tierhaltung auf Weideschlachtung und die Restbestände seiner Erdbeeren verkauft er als Erdbeerglühwein auf dem Weihnachtsmarkt.
Der Betrieb Asam ist zudem Teil des BioRegio Betriebsnetzes in Bayern. Landwirte und Landwirtinnen, die sich für eine Umstellung auf ökologische Wirtschaftsweise interessieren und mit langjährigen Biobetrieben ins Gespräch kommen möchten, können sich an die Betreuungsstelle des Bio-Regio Betriebsnetzes an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) wenden.

Betriebsnetz - LfL Externer Link

Optimale Verwertung

Christian Winzinger, Küchenleiter im Annakolleg Augsburg, erläutert den Studierenden, worauf bei der Umstellung auf Biolebensmittel in der Gemeinschaftsverpflegung zu achten ist. Der Küchenmeister setzt beim Einkauf vor allem auf saisonales und regionales Obst und Gemüse sowie hochwertige Gewürze. Zudem setzt er auf Flexibilität in der Speiseplanung, so dass er auch Abverkaufslisten nutzen kann.

Die Beiträge gaben den Studierenden Einblick in den ökologischen Landbau und sie lernten Angebote in ihrem Landkreis kennen.

Studiengang Hauswirtschaft

Im Mittelpunkt des einsemestrigen Studiengangs stehen hauswirtschaftliches Fachwissen, praktische Kenntnissen sowie die Verbraucherbildung. Das neue Semester der Hauswirtschaftsschule Friedberg startet im September 2023.