Musterbestände bei Zusmarshausen

Im Norden von Zusmarshausen liegen die Vorführbestände 31 bis 33. In einem knapp 100-jährigen Fichtenaltholz wurden mehrere Voranbauten von Weißtanne und Rotbuche sowie ein Voranbau von Eibe angelegt.

Die Vorbauten können auf einem etwa 1,1 km langen Rundweg besichtigt werden.

Wegbeschreibung und Lageplan
Von Zusmarshausen fahren Sie auf der Staatsstraße 2027 nach Norden und überqueren die Autobahn A8 Richtung Wörleschwang. Kurz nach Salenbach kommt auf der rechten Seite eine Einfahrt auf einen Parkplatz, dort bitte parken. Zu Fuß folgen Sie vom Ende des Parkplatzes aus etwa 200 m dem Wirtschaftsweg nach Osten. Am Anfang der Kurve lassen Sie die Rückegasse nach Süden rechts liegen und biegen in eine Rückegasse nach Südosten ein. Dieser folgen Sie etwa für 100 m, dort liegt rechter Hand der Musterbestand Nr. 31. Nach weiteren 100 m auf der Rückegasse gelangen Sie zum Musterbestand Nr. 30. Dort biegen Sie rechts in die Rückgasse ein, folgen ihr bis rechts wieder eine Gasse abzweigt. Diese gehen Sie entlang dann folgt Bestand Nr. 33 auf der linken Seite. Biegen Sie hier wieder rechts in eine Gasse ein, dann können Sie nach gut 50 m wieder links abbiegen, so den Rundweg schließen und zurück zum Parkplatz laufen.

Bestände 31 bis 33 - BayernAtlas Externer Link

Bestand 31 - Weißtanne - Voranbau

Der Weg bis zum heutigen Erscheinungsbild

Wie schon an anderen Orten gezeigt, ist der Voranbau eine gute Möglichkeit, Fichtenaltbestände umzubauen. So wird ein gewisser Anteil von Mischbaumarten bereits eingebracht, bevor sich die Fichte flächendeckend natürlich verjüngt.
Der Weißtannen Voranbau, der hier zu sehen ist, entstand im Jahr 2010 und wurde in einem Verband von 2 x 2 m gepflanzt. Zum Schutz vor Wildverbiss wurden die Pflanzen eingezäunt.

Bestand 32 - Eibe - Voranbau

Der Weg bis zum heutigen Erscheinungsbild

In der Regel werden für den Voranbau die Baumarten Rotbuche oder Weißtanne gewählt. Hier ist eine besondere Baumart zum Einsatz gekommen: die Eibe. Auf einer Fläche von rund 1 000 Quadratmetern wurden im Jahr 2015 175 Pflanzen eingebracht.
Da die Eibe sehr gerne vom heimischen Wild verbissen wird, muss sie immer geschützt werden. Hier geschieht das mit Einzelschutz aus Kunststoffgitter.

Interessantes zur Eibe

Die Eibe ist die heimische Baumart, die am besten Schatten ertragen kann. Sie kann daher auch in dunkleren Wäldern eingebracht werden. Sie hat ein sehr üppiges Wurzelsystem womit sie zur Bestandsstabilität beiträgt.
Mit ihrem blaugrünen Nadelkleid und den kleinen, roten Früchten ist sie optisch ein Hingucker. Aber Vorsicht: Fast alle Pflanzenteile enthalten sehr giftige Inhaltsstoffe. Das ist der Hauptgrund, warum die Eibe in den hiesigen Wäldern nahezu ausgerottet wurde. Das enthaltene Taxin ist auch für Haustiere wie Rinder und Pferde tödlich, die früher im Sommer zur Weide in die Wälder getrieben wurden.
Das Holz der Eibe ist sehr zäh und elastisch. Vor der Erfindung von Schusswaffen wurde es hauptsächlich zum Bau von Bögen und Armbrüsten verwendet. Heute ist die Verwendung im Bogenbau immer noch üblich, aber der Umfang ist denkbar gering. Das Holz der Eibe wird aber auch gerne für Möbel oder Drechslerarbeiten verwendet. Gute Holzqualitäten erzielen regelmäßig auch gute Preise.

Bestand 33 - Rotbuche - Voranbau

Der Weg bis zum heutigen Erscheinungsbild

Der Rotbuchen-Voranbau wurde im Jahr 2010 mit einem Pflanzverband von 1,5 x 1 m begründet.

Forstliche Fachbegriffe? Einfach erklärt!
Auf unserer Hauptseite zu den Musterbeständen finden Sie eine einfache Erklärung der forstlichen Fachbegriffe, z. B. was man unter einer Auslesedurchforstung versteht oder wann man von Voranbau spricht.