Stelldichein der Dorfschönheiten
Ehingen am Ries gewinnt schwäbischen Bezirksentscheid

Logo: gezeichnetes Haus, Kirche, und Bach; Schriftzug "Unser Dorf hat Zukunft"

Es war keine leichte Aufgabe für die elfköpfige Jury unter Leitung von Sabrina Hartl vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Augsburg beim schwäbischen Bezirksentscheid des 27. Wettbewerbs 2019-2023 "Unser Dorf hat Zukunft". Am 24. und 25. Mai 2022 besuchte eine fachkundige Kommission die vier Teilnehmer in Schwaben. Die Wertungen der teilnehmenden Dörfer lagen sehr eng beieinander. Am Ende waren sich alle einig.

Die Gemeinde Ehingen am Ries im Landkreis Donau-Ries überzeugte die Kommission in allen fünf Bewertungsbereichen und wird als schwäbischer Sieger den Regierungsbezirk beim Landesentscheid im Herbst vertreten. 2023 wird dann der Bundessieger ermittelt.

Bereits 2019 hatten sich in Schwaben 8 Gemeinden und Ortsteile an den Kreisentscheiden des Wettbewerbes beteiligt. Die aus den Kreisentscheiden ermittelten vier Kreissieger Derching (Landkreis Aichach-Friedberg), Ehingen am Ries (Landkreis Donau-Ries), Lutzingen und Unterliezheim (beide Landkreis Dillingen) standen beim schwäbischen Bezirksentscheid zur Wahl.

Umfassende Sichtweise
Über die ursprüngliche Idee der Dorfverschönerung hinaus beinhaltet der Dorfwettbewerb mittlerweile eine umfassende Sichtweise auf das Dorf. Der Wettbewerb soll die dörfliche Identität der Teilnehmer stärken und einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensverhältnisse auf dem Lande leisten. Die Bewohnerinnen und Bewohner sind durch den Wettbewerb zur Mitgestaltung ihrer Heimat und ihres unmittelbaren Lebensraumes aufgerufen und können für andere nachahmenswerte Beispiele setzen.
Bürgerschaftliche Mitwirkung
Der Wettbewerb trägt dazu bei, das Verständnis der Dorfbevölkerung für ihre eigenen Einflussmöglichkeiten zu stärken und so die bürgerschaftliche Mitwirkung zu intensivieren. Kraft und Erfolg haben Dörfer, deren Bewohnerinnen und Bewohner sich engagieren und aktiv einbringen. Perspektiven und Konzepte für die Zukunft können gemeinschaftlich erarbeitet und Innovationspotentiale erschlossen werden. Wichtiger Erfolgsfaktor für die dörfliche Struktur ist, dass alle an einem Strang ziehen. Eine Initiierung und Umsetzung von isolierten Einzelprojekten alleine reicht nicht aus, so auch die Meinung der Jurymitglieder. Entscheidend für den Erfolg ist es, mögliche Synergieeffekte aus gemeinsamem Handeln zu nutzen. Die vorhandenen Kräfte und Instrumente sollen sinnvoll auf einander abgestimmt und gebündelt werden.
Alle Generationen einbeziehen
Die Zukunft der Dörfer in den ländlichen Räumen hängt in entscheidendem Maße von der Erhaltung und Entwicklung der Lebensqualität für ihre Bewohner und der Nutzung ihrer wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und ökologischen Potenziale im unmittelbaren Lebensraum ab. Zukunftsfähigkeit erhalten bedeutet, intensiv auf alle Generationen im Dorf einzugehen und auf die Interessen und Bedürfnisse der Menschen vor Ort zu setzen. Das bedeutet auch, sich mit den Zukunftschancen besonders auch der Kinder und der jungen Menschen auseinanderzusetzen und ältere Bürgerinnen und Bürger in die Dorfentwicklung einzubeziehen.
Natur und Umwelt
Positiv beim Wettbewerb beurteilt werden ebenso die Pflege und der Erhalt von Natur und Umwelt. Erholungs- und Naturerlebnisräumen in unmittelbarer Nähe zu haben, sind zentrale Vorzüge des ländlichen Lebens. Solche Erlebnis- und Naturräume auf Basis garten- und landeskultureller Traditionen zu entwickeln und zu erhalten sowie bedrohte Pflanzen und Tierarten und ihre Lebensräume zu schützen, erhöht die Lebensqualität im Dorf und kann auch Ausgangsbasis für wirtschaftliche Aktivitäten sein. Umweltfreundliche Verfahren der Landnutzung und Aktivitäten im Sinne der Agenda 21 können ebenfalls zur nachhaltigen Dorfentwicklung beitragen.