Daten und Fakten
Land- und Forstwirtschaft im Landkreis Augsburg
Informationen zu Stadt und Landkreis
- Wohnbevölkerung: 546.669 Einwohner; 47 Städte, Marktgemeinden und Gemeinden
- Erwerbstätige: 305.500, davon 0,8 % in Land- und Forstwirtschaft
- Arbeitslosenquoten im Durchschnitt Landkreis 2,5 %; Stadt 5,4 % (zum Vergleich Bayern: 3,0 %)
- Gesamtfläche: 121.803 Hektar, davon Land- und Forstwirtschaft: 89.742 Hektar
Struktur der Landwirtschaft
Im Jahr 2022 werden von den 1.459 landwirtschaftlichen Betrieben 644 (44 %) im Haupterwerb bewirtschaftet. Damit liegt der Landkreis und die Stadt Augsburg über dem bayerischen Durchschnitt (HE-Betriebe 38 %). Die Zahl der Ökobetriebe liegt bei 101 (7 % der Betriebe). Der Strukturwandel in der Landwirtschaft ist auch in Augsburg deutlich erkennbar. So nahm die Zahl der Betriebe seit 2015 um ca. 7 % ab. Gleichzeitig verringerte sich die Anzahl der Betriebe mit 20 bis 30 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche (LF) um 15 %, während die Betriebe mit über 50 ha LF um 4,4 % zunahmen. Die durchschnittliche Betriebsgröße wuchs in diesem Zeitraum von 34 ha auf 37 ha an.
Als günstiger Standort für die Landwirtschaft erweist sich der Landkreis durch die Nähe zur verarbeitenden Industrie, wie die Fabriken für Industriekartoffeln und Zuckerrüben in Rain am Lech oder die Stärkekartoffelfabrik in Schrobenhausen.
Darüber hinaus gibt es in der Region mehrere Molkereien, Mühlen und Mälzereien.
Anzahl der Betriebe in den Betriebsgrößenklassen
LF in ha | Jahr 2010 | Jahr 2015 | Jahr 2022 | Veränderung in % seit 2015 |
---|---|---|---|---|
unter 10 | 487 | 439 | 453 | 3,2 |
10-20 | 398 | 379 | 310 | -18,2 |
20-30 | 180 | 149 | 126 | -15,4 |
30-50 | 292 | 257 | 210 | -18,3 |
50-100 | 253 | 254 | 249 | -2,0 |
über 100 | 79 | 90 | 111 | 23,3 |
Insgesamt | 1.689 | 1.568 | 1.459 | -7,0 |
Natürliche Erzeugungsbedingungen
- Höhenlage: 400 bis 660 m über NN
- mittlere Jahrestemperatur: 7,4 °C (Schwabmünchen) bis 8,4 °C (Augsburg)
- mittlere Niederschlagsmenge: 750 mm (nördlicher Teil des Landkreises) bis 900 mm (Stauden)
- Boden: sandiger Lehm bis Lehm, Bodenwertzahlen: 30 bis 80
Bodennutzung
Im Jahr 2021 werden im Landkreis und in der Stadt Augsburg 55.254 Hektar landwirtschaftlich genutzt. Mit rund 73 % überwiegt die Nutzung als Ackerland. Die wichtigsten Früchte im Getreidebau sind der Winterweizen mit über 9.900 Hektar und die Wintergerste mit mehr als 4.500 Hektar. Mais wird auf 22 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche angebaut. Die Ausdehnung des Maisanbaues ist im Wesentlichen durch die gestiegene Anzahl von Biogasanlagen zu erklären. Bei den Hackfrüchten im Marktfruchtbau sind Zuckerrüben und Kartoffeln von größerer Bedeutung.
Entwicklung des Anbaus ausgewählter Nutzungsarten der landwirtschaftlichen Flächen
Nutzungsart | 2010 | 2015 | 2022 | % der LF 2022 |
---|---|---|---|---|
Winterweizen | 10.642 | 10.414 | 9.773 | 17,8 |
Wintergerste | 4.299 | 4.963 | 4.384 | 8,0 |
Sommergerste | 2.636 | 2.161 | 2.883 | 5,3 |
sonst. Getreide | 2.034 | 2.088 | 2.806 | 5,1 |
Getreide insgesamt | 19.611 | 19.626 | 19.847 | 36,2 |
Ackerfutter | 1.865 | 1.422 | 1.645 | 3,0 |
Silomais | 8.749 | 9.814 | 9.507 | 17,3 |
Körnermais + CCM | 2.088 | 2.458 | 2.298 | 4,2 |
Raps | 2.164 | 1.443 | 1.603 | 2,9 |
Kartoffeln | 1.039 | 926 | 893 | 1,6 |
Zuckerrüben | 1.407 | 1.206 | 1.831 | 3,3 |
Stilllegung | 295 | 49 | 345 | 0,6 |
Leguminosen | 219 | 416 | 363 | 0,7 |
Sojabohnen | 82 | 117 | 575 | 1,0 |
Gemüse + Handelsgew. | 545 | 462 | 414 | 0,8 |
Mehrjährige + Dauer-kult. | 134 | 202 | 283 | 0,5 |
sonstige Flächen | 108 | 91 | 259 | 0,5 |
Ackerland insgesamt | 38.306 | 38.232 | 39.861 | 72,7 |
Wiesen + Weiden | 15.523 | 14.941 | 14.977 | 27,3 |
Streuwiesen + Hutungen | 206 | 172 | 45 | 0,1 |
Grünland insgesamt | 15.729 | 15.113 | 15.023 | 27,3 |
gesamte LF | 54.035 | 53.345 | 54.884 | 100,0 |
Tierhaltung
Die Viehhaltung hat in der bayerischen Landwirtschaft einen hohen Stellenwert. 2022 haben 1.036 Betriebe (71 %) im Landkreis und der Stadt Augsburg Tiere gehalten.
Der wichtigste Betriebszweig in der Tierproduktion ist die Rinderhaltung. 606 Betriebe (58 % der Tierhalter) haben Rinder, davon sind 494 Milch- oder Mutterkuhhalter. Die Zahl der Milchkühe nimmt jedoch seit Jahren ab. Im Durchschnitt werden 2022 40 Kühe pro Betrieb gehalten.
Auch die Zahl der Zuchtsauenhalter ist in den letzten Jahren stetig gefallen. Allerdings werden in den verbleiben-den Betrieben mit durchschnittlich 98 Tieren mehr Zuchtschweine gehalten (+ 14 Zuchtschweine pro Betrieb seit 2015). Die Mastschweinehaltung war in den letzten 7 Jahren ziemlich konstant. Die Anzahl der Mastschweine nahm um 2,2 % ab.
Der Betriebszweig Pferdehaltung ist dagegen in den letzten Jahren sehr stabil geblieben. Dies ist unter anderem auf einen Anstieg der Pensionspferdehaltung zurückzuführen.
Der wichtigste Betriebszweig in der Tierproduktion ist die Rinderhaltung. 606 Betriebe (58 % der Tierhalter) haben Rinder, davon sind 494 Milch- oder Mutterkuhhalter. Die Zahl der Milchkühe nimmt jedoch seit Jahren ab. Im Durchschnitt werden 2022 40 Kühe pro Betrieb gehalten.
Auch die Zahl der Zuchtsauenhalter ist in den letzten Jahren stetig gefallen. Allerdings werden in den verbleiben-den Betrieben mit durchschnittlich 98 Tieren mehr Zuchtschweine gehalten (+ 14 Zuchtschweine pro Betrieb seit 2015). Die Mastschweinehaltung war in den letzten 7 Jahren ziemlich konstant. Die Anzahl der Mastschweine nahm um 2,2 % ab.
Der Betriebszweig Pferdehaltung ist dagegen in den letzten Jahren sehr stabil geblieben. Dies ist unter anderem auf einen Anstieg der Pensionspferdehaltung zurückzuführen.
Struktur der Viehhaltung im Landkreis Augsburg
Tierart | 2010 | 2015 | 2022 | Veränderung in % seit 2015 |
---|---|---|---|---|
Rinder | 61.722 | 55.473 | 50.280 | -9,4 |
Rinderhalter | 1.014 | 816 | 606 | -25,7 |
Milch- und Mutterkühe | 24.703 | 22.981 | 19.802 | -13,8 |
Kuhhalter | 872 | 665 | 494 | -25,7 |
Mastbullen | 6.251 | 5.354 | 5.492 | 2,6 |
Mastbullenhalter | 432 | 264 | 368 | 39,4 |
Zuchtsauen | 4.385 | 3.199 | 2.559 | -20,0 |
Zuchtsauenhalter | 55 | 38 | 26 | -31,6 |
Mastschweine | 31.217 | 32.185 | 31.175 | -3,1 |
Mastschweinehalter | 179 | 139 | 136 | -2,2 |
Schafe | 5.061 | 4.384 | 3.499 | -20,2 |
Schafhalter | 107 | 91 | 84 | -7,7 |
Pferde | 2.235 | 2.415 | 2.477 | 2,6 |
Pferdehalter | 296 | 290 | 266 | -8,3 |
Bildung
Eine qualifizierte Bildung junger Menschen ist von enormer Bedeutung für die Zukunft unserer Landwirtschaft. Es ist daher erfreulich, dass sich in den letzten Jahren wieder mehr Berufsanfänger für die Ausbildung zum Landwirt/-in entschieden haben. Umfassendes Fachwissen vermitteln die Landwirtschaftsschule in Stadtbergen sowie die Hauswirtschaftsschule in Schwabmünchen.
Zunehmend genutzt wird auch das Bildungsprogramm Landwirt (BiLa), in dem vorwiegend in Abendkursen auf den Erwerb des landwirtschaftlichen Berufsabschlusses vorbereitet wird.
Zunehmend genutzt wird auch das Bildungsprogramm Landwirt (BiLa), in dem vorwiegend in Abendkursen auf den Erwerb des landwirtschaftlichen Berufsabschlusses vorbereitet wird.
Für andere Betriebszweige sowie produktionstechnische Fragen sind Ansprechpartner in den umliegenden Ämtern bzw. bei Verbundpartnern wie beispielsweise LKV oder LKP zu finden.
Auf diese Weise werden die Unternehmensberatung und die sozioökonomische Beratung der landwirtschaftlichen Betriebe sowie die Beratung in der Hauswirtschaft und der Einkommensalternativen sichergestellt.
Forstwirtschaft
Mit rund 38.600 Hektar ist der Landkreis und die Stadt Augsburg zu knapp einem Drittel bewaldet (Bayern 36 %). Der Wald ist Wirtschaftsfaktor, schafft Arbeitsplätze und leistet wertvolle Schutz- und Erholungsfunktionen.
Landkreis und Stadt Augsburg verfügen mit ca. 19 Mio. Vorratsfestmetern (Vfm) über umfangreiche Holzvorräte. Bei überschlägiger Kalkulation entspricht dieser Holzvorrat einem Wert von etwa 660 Mio. Euro. Jährlich wachsen 495.000 Vfm Holz zu, welches nachhaltig genutzt werden kann und zur Versorgung der zahlreichen in der Region angesiedelten Holz be- und verarbeitenden Betriebe sowie der Papierindustrie dient. Der Sektor Forst und Holz im Landkreis und der Stadt Augsburg umfasst rund 3.000 Beschäftigte und erzielt einen jährlichen Umsatz von 700 Mio. Euro
Die bisherige Nutzung und Bewirtschaftung der Wälder hat dazu geführt, dass Nadelbaumarten mit 73 % (davon allein Fichte 63 %) dominieren. Forstpolitisches Ziel ist es, den Anteil an Mischbaumarten (Laubholz) in den Wäldern - auch im Hinblick auf den Klimawandel - zu erhöhen.
Allgemein strebt das Amt an
- die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltiger Forstwirtschaft zu steigern,
- die Wälder als natürliche Lebensgrundlage zu sichern,
- die Eigenverantwortung der Waldbesitzer zu stärken,
- das gesellschaftliche Bewusstsein und die Akzeptanz für Wald und Forstwirtschaft zu verbessern.
Verteilung der Waldfläche
Waldbesitzart | Fläche in ha | Anteil in % |
---|---|---|
Gesamt | 38.601 | 100 |
Privatwald | 18.068 | 46,8 |
Staatswald | 13.061 | 33,8 |
Körperschaftswald | 7472 | 19,4 |
Besitzgröße, Holzvorrat und jährlicher Zuwachs
- Waldbesitzer: 8.051
- Durchschnittliche Besitzgröße: 4,8 Hektar
- Holzvorrat: ca. 19 Mio. Vfm
- Jährlicher Zuwachs: ca. 495.000 Vfm