Der Weg zum Zukunftswald
Station 8: Nur Mut - Der lückenlos lückige Lebenslauf

Nun ist klar, welche Handlungsoptionen man in der frühen Jugend und im recht hohen Alter eines Waldes hat. Doch was passiert eigentlich dazwischen? Ganz klar: Durchforsten, Durchforsten, Durchforsten! Getreu dem Motto: „Früh – Mäßig – Oft“.

Gerade im mittleren Alter wachsen die Bäume, was das Zeug hält. Da kann es schnell eng werden. Wie Sie mittlerweile wissen, brauchen die Bäume aber Platz, um vitale und stabile Kronen bilden zu können. Damit das optimal gelingt, ist es wichtig, früh mit dem Durchforsten zu beginnen, nur wenige Bäume auf einmal zu entnehmen (mäßig) und dies dafür oft zu wiederholen. Ein sehr empfehlenswertes Verfahren hierfür ist das sogenannte Zukunftsbaum-Konzept.

Die Anlage dauerhafter Rückegassen

Eine Bewirtschaftung des Waldes ohne Maschinen ist heute kaum noch vorstellbar. Um die Befahrung und damit die Bodenverdichtung auf einer möglichst geringen Fläche zu konzentrieren, ist zunächst ein dauerhaftes Rückegassensystem notwendig. Die Rückegassen sollten senkrecht zum Forstweg, parallel zueinander und absolut gerade verlaufen. Im hängigen Gelände zudem möglichst in Hangfall-Linie. Gängig ist ein Abstand von 30 Metern.

Zukunftsbäume auswählen

Alle 10 Meter wird ein vitaler und qualitativ guter Baum zum Zukunftsbaum auserkoren (gelber Ring). Das entspricht dem Platz, den ein stabiler alter Baum in etwa benötigt. Mischbaumarten sind dabei stets zu bevorzugen.

Zukunftsbäume fördern

Damit unsere Auserwählten nun auch wirklich die Bäume der Zukunft werden, müssen wir ihnen helfen. Konkret werden dafür 1 – 3 Bedränger (rotes Kreuz) gefällt. Das sind die Bäume, die in etwa gleich dick und hoch sind wie der Zukunftsbaum und diesen in seiner Entwicklung ernsthaft behindern. Wichtig: Niedrigere Bäume sind keine Bedränger und bleiben stehen! Diese Art der Durchforstung muss spätestens alle 5 Jahre wiederholt werden.

Infos für meinen Wald:
Damit man nicht alle 5 Jahre erneut überlegen muss, welcher Baum der Zukunfts­baum ist, kann eine dauer­hafte Kennzeichnung sinnvoll sein. Hier sind die Zukunftsbäume mit gelber Langzeitfarbe markiert.

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