Coaching Kitaverpflegung
Das Coaching unterstützt Kitas dabei, ihre Mittagsverpflegung gesund und qualitätsbewusst zu gestalten.
Was und wie Kinder essen und trinken, beeinflusst ihre Gesundheit, ihr Wohlbefinden und Ernährungsverhalten. Die Kitaverpflegung leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Sie kann Vorbild für eine gesunde Ernährung sein, die gut schmeckt, nachhaltig und ökonomisch ist. Immer mehr Kitas wollen ihr Mittagessen entsprechend gestalten. Die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Schwaben unterstützt sie dabei mit dem Coaching Kitaverpflegung.
Coaching 2022/23
Das Essen in der Kita muss schmecken, eine gute Qualität haben und soll bezahlbar bleiben. 30 Kitas stellen sich bayernweit im neuen Coaching-Jahr diesen Herausforderungen. Sie entwickeln ein individuelles Lösungskonzept. Erfahrene Verpflegungs-Coaches stehen ihnen dabei beratend zur Seite. Auch in Schwaben sind 6 Kitas mit dabei!
Evangelisches Kinderhaus Andreas am See Ludwigsfeld
Das Mittagessen für die ca. 95 Essensteilnehmer des evangelischen Kinderhauses Andreas am See in Ludwigsfeld liefert ein örtlicher Caterer. Großen Wert legt die Verpflegungsbeauftragte bei der Auswahl auf Tierwohl, Nachhaltigkeit und Minimierung der Essensreste. Das Kinderhaus möchte mit der Unterstützung des Coachings diese Bereiche weiter entwickeln und gleichzeitig allen Kindern eine ausgewogene Ernährung anbieten. Dafür sollen alle Beteiligten mit einbezogen werden.
Herausforderungen
Die Einrichtungsleitung möchte alle Beteiligten – Eltern und pädagogisches Personal – verstärkt über die Bereiche Tierwohl und Nachhaltigkeit aufklären und Verständnis für den so zusammengestellten Speiseplan wecken.
Lösungswege und erste Ergebnisse
Bei einem Gespräch mit dem Caterer erfahren Einrichtung und Elternbeirat viel über die Herkunft der Lebensmittel. Wenn möglich bezieht der Speiselieferant diese aus der Region, zudem bietet er Bio-Wochengerichte und Bio-Beilagen an. Aus Nachhaltigkeitsaspekten bestellt die Einrichtung alle zwei Wochen ein Fischgericht und achtet dabei insbesondere auf die Akzeptanz der Kinder. "Nur zum Wegwerfen bestellen, ist zu schade!".
In einer Teambesprechung wird die Nachhaltigkeit weiter thematisiert. Die Möglichkeit, Mahlzeitenkomponenten in unterschiedlicher Menge zu beziehen, sorgt für sehr geringen Lebensmittelmüll. Die Kinder können nun anhand eines bebilderten Speiseplans erkennen, was es zu essen gibt. Das Essensgremium hat die Gestaltung der Speiseräume überdacht. Aufgehängte Lebensmittelbilder dienen nicht nur der Dekoration, an ihnen kann auch das Essen besser erklärt werden. Um verstärkt Esskultur zu vermitteln, können die Kinder mit Messer und Gabel essen. Das pädagogische Team leitet sie dabei zum richtigen Umgang an.
Gemeindliche Kindertagesstätte Gundremmingen
In der Kindertagesstätte in Gundremmingen werden ca. 70 Kinder im Alter von 10 Monaten bis zum Schuleintritt täglich verpflegt. Ab September 2022 bereitet das Küchenteam die Speisen in der eigenen Zubereitungsküche frisch zu. Beim pädagogischen Kochen lernen die Kinder in einer extra dafür eingerichteten "Kinderküche" neue Lebensmittel und deren Verarbeitung kennen. Vom Coaching erhofft sich die Einrichtung Unterstützung bei der Planung und Umsetzung eines nachhaltigen und ausgewogenen Speiseplans. Dabei stehen die Bedürfnisse der Kinder im Mittelpunkt.
Herausforderungen
Die Umstellung auf eine Frischküche nimmt für das gesamte Personal der Kita viel Zeit in Anspruch. Unerwartete Personalengpässe in der Küche müssen aufgefangen werden. Ab dem Frühjahr 2023 soll die Kitaküche auch das warme Mittagessen für die Grundschüler vor Ort zubereiten.
Lösungswege
Mit dem Speiseplan-Check und einem Feedbacksystem für Kinder prüfen die Verantwortlichen die Ausgewogenheit und Akzeptanz des Angebotes. Kinder und pädagogisches Personal gestalten gemeinsam den neuen Speisesaal. Die Verpflegungsverantwortlichen von Kita und Schule besprechen bei einem Treffen die zukünftige Gestaltung des Angebotes.
Ergebnisse
Seit Oktober 2022 kocht das hauswirtschaftliche Personal mit viel Engagement in der hauseigenen Frischküche. Gemeinsam mit der Leitung optimierten Sie den Speiseplan so lange, dass jetzt alle Empfehlungen des DGE-Qualitätsstandards für die Verpflegung in Kitas erfüllt werden.
Stimmen zum Coaching
- "Helga, ich liebe Dich! Das Essen ist so lecker!" - Kitakind zur Köchin
Katholische Kindertagesstätte Hand in Hand Markt Rettenbach
Schon bald kocht das Küchenteam der Katholischen Kindertagestätte Hand in Hand in Markt Rettenbach in seiner eigenen, neuen Frischküche. In der Woche verpflegt das Küchenpersonal etwa 260 Krippen- und Kindergartenkinder. Die Themen Gesundheit, Saisonalität und Regionalität sind für die Einrichtung von großer Bedeutung und sollen sich im abwechslungsreichen und ausgewogenen Speiseplan wiederfinden. Für die Umstellung von Ausgabeküche auf Frischküche wünscht sich die Kita Tipps und Tricks vom Coaching Kitaverpflegung.
Herausforderungen
Mit dem Umzug in das neue Haus möchte die Kita die Gestaltung der Mittagszeit überdenken und die Kinder verstärkt miteinbeziehen. Schon jetzt erarbeitet die Köchin einen akzeptierten, ausgewogenen und nachhaltigen Speiseplan.
Lösungswege und erste Ergebnisse
Mit Hilfe des Speiseplan-Checks wurde das Mittagsangebot nach den Empfehlungen des DGE-Qualitätsstandards angepasst. Weniger Fleisch und abwechslungsreiche vegetarische Gerichte stehen jetzt dem Speiseplan. Die Köchinnen legen großen Wert auf die Verwendung von Vollkornprodukten und versuchen die Produkte soweit möglich über einen nahen gelegenen Biohof zu beziehen. Da auch das Auge mitisst, portionieren und dekorieren Sie liebevoll die Nachspeisen. So schmeckt auch der Naturjoghurt! Die Kinder treffen sich jetzt in einem großen, hellen Raum zur Brotzeit und zum Mittagessen. In den Gruppen besprochene und visualisierte Regeln sollen die Esskultur noch fördern.
Stimmen zum Coaching
- "Das Haus duftet nach leckerem Mittagessen!" Kita-Team
- "Unser neues Haus wurde um das Qualitätsmerkmal „eigene Küche“ merklich aufgebessert. Ein Gewinn für Kinder, Familien und Mitarbeiter." Kita-Leitung
Städtische Kindertagesstätte Hermann-Köhl-Str. Augsburg
Die Kindertageseinrichtung Hermann-Köhl-Straße in Augsburg hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Mittagsverpflegung regionaler und nachhaltiger zu gestalten. In der Einrichtung werden täglich ca. 150 Kindergarten- und Hortkinder verpflegt. Das neue Küchenteam wünscht sich vom Coaching Unterstützung bei der Ausarbeitung von Abläufen und Strukturen, um die Aufbereitungsküche auf eine reine Frischküche umzustellen.
Herausforderungen
Die Einrichtung stellt nicht nur die Mittagsverpflegung auf Frischküche um, sondern bietet zusätzlich ab Anfang 2023 allen Kindern auch die Zwischenverpflegung an. Das pädagogische Personal möchte insbesondere Wertschätzung und Kommunikation stärken. Für einen besseren finanziellen Überblick nehmen die Verantwortlichen das Budget in den Blick.
Lösungswege
Das hauswirtschaftliche Personal bereitet das Mittagessen und die Zwischenmahlzeiten aus regionalen und / oder biologischen Zutaten in der hauseigenen Küche frisch zu. Dafür sucht die Einrichtung nach Lieferanten. Das Team stellt Hülsenfruchtgerichte zusammen, die in den Kulturen bekannt sind und bindet die Kinder in die Vorbereitung, Zubereitung und Nachbereitung der Speisezubereitung bzw. Organisation ein. Bei einer Teambesprechung mit den Coaches erarbeiteten die Mitarbeiter die Regeln für den Ablauf der Mittagsverpflegung und thematisierten die Themen Wertschätzung und pädagogische Begleitung beim Mittagessen.
Ergebnisse
Die Einrichtung setzt einen hohen Anteil an regionalen und biologischen Lebensmitteln in der Verpflegung ein. Das pädagogische Personal bereitet zusammen mit den Kindern das Bunte Frühstück zu. Der Speiseplan wird gesundheitsförderlich und ausgewogen nach den Empfehlungen der DGE gestaltet.
Stimmen zum Coaching
- "Endlich schmeckt es wie bei der Oma zu Hause!" Kita-Kind nach Umstellung auf die Frischküche
- "Unsere Kinder sind von ganz unterschiedlichen Nationalitäten und viele von ihnen essen gerne Suppe. Davon möchten wir mehr auf den Speiseplan nehmen.“ Einrichtungsleitung
Kindertagesstätte Memmingerberg
In der Kindertagesstätte Memmingerberg essen ca. täglich 70 Kinder zu Mittag. Während die Krippenkinder in ihren Gruppen essen, gehen die Kindergartenkinder dafür in ihr Kinderbistro. Eine hauswirtschaftliche Kraft und pädagogische Fachkräfte betreuen alle Essensgäste liebevoll. Der Einrichtung ist eine ruhige und entspannte Atmosphäre während des Essens ein besonders wichtiges Anliegen. Partizipation wird großgeschrieben. So schöpfen bereits die Kleinsten ihr Essen selber.
Herausforderungen
Seit Beginn des Kitajahres 22/23 bietet die Einrichtung auch eine Vormittagsbrotzeit an. Verstärkt möchten sie regionale und ökologische Produkte anbieten und das Angebot trotzdem bezahlbar halten. Speisereste und Verpackungsmüll sollen so gering wie möglich ausfallen. Die Kita wünscht sich mehr Abwechslung im Speiseplan unter Beachtung des Tierwohls und vermehrter Verwendung saisonaler Produkte sowie Unterstützung bei der Erstellung eines Verpflegungsleitbildes.
Im Kitaalltag möchte das Team vermehrt Ernährungsbildung anbieten.
Lösungswege
Die Speiselieferantin lud das Essensgremium in ihre Räumlichkeiten ein, stellte die momentane Einkaufssituation dar und ging auf die Wünsche der Kita wie z.B. weniger Fleisch, täglich Gemüse oder Rohkost und möglichst einfache Nachspeisen ein. Miteinander besprach das Team die Rückmeldemöglichkeiten zu Akzeptanz und Lebensmittelresten.
Ergebnisse
Die Einrichtung führte einen Tischdeckdienst ein. Die Kinder erhalten für diese Aufgabe einen entsprechenden Anstecker und bereiten mit dem Kinderservierwagen die Esstische selbstständig vor. Die fertig eingedeckten Tische sorgen für eine entspannte und ruhigere Essatmosphäre. Für alle Kinder stehen mit Wasser gefüllte Krüge und Gläser auf den Tischen bereit. Nach Rücksprache mit der Speiselieferantin, bietet diese keine fertigen Nachspeisen mehr an, sondern liefert Komponenten wie Naturjoghurt und Obst. Die Hauswirtschaftskraft bereitet davon einen leckeren Nachtisch zu. Auf Grund der gezielten Rückmeldungen haben sich die Speisereste reduziert.
Stimmen zum Coaching vom Elternbeirat
- "Hier lernen die Kinder so viel an Selbstständigkeit und Selbstwirksamkeit"!
- "Der Nachschlagwagen in der Krippe ist großartig. Es ist nicht nur eine tolle Übung für die Feinmotorik, die Kinder werden auch in Ihrer Selbstwahrnehmung bestärkt: Bin ich satt? Habe ich noch Hunger?"
- "Im rotierenden System sind immer Kinder für das Tischdecken verantwortlich. Dieser Punkt ist wunderbar! So lernen unsere Kinder Verantwortung zu übernehmen, lernen Dinge des täglichen Lebens und haben Spaß daran."
- "Müllvermeidung / weniger Essensreste durch bessere Planung: Einfach nur gut!"
- "Das Coaching-Projekt ist wirklich toll. Wir danken Euch allen, dass der Kindergarten daran teilnimmt."
Kindertagesstätte Biberbach
220 Kinder der Kindertageseinrichtung Biberbach essen pro Woche in ihrer neuen, großen und hellen Cafeteria. Das warme Mittagessen liefert ein ortsansässiger Caterer. Für die Einrichtungsleitung und das pädagogische Personal ist Mittagszeit auch gleich Bildungszeit. Sie wünschen sich vom Coaching Kitaverpflegung weitere Impulse und Anregungen, um den Kindern ein noch schmackhafteres, ausgewogenes und kindgerechtes Essen in entspannter Atmosphäre anbieten zu können.
Herausforderungen
Zur Optimierung des Verpflegungsangebotes muss die Kommunikation zwischen Einrichtung und Caterer noch verstärkt werden.
Lösungswege und erste Ergebnisse
Wöchentlich gibt die Kita-Leitung Feedback zur Akzeptanz. Anhand dieser Rückmeldung kann der Caterer das Speisenangebot besser an die Bedürfnisse der Kita- und Krippen-Kinder anpassen. Das Fleischangebot wird nach und nach reduziert und der Gemüseanteil im Gegenzug angehoben. Nach Rücksprache mit dem Speiselieferanten bestellt die Einrichtung die Mahlzeitenkomponenten in unterschiedlichen Mengen. Das führt zu sehr geringen Speisereste. Auf dem bebilderten Speiseplan erkennen die Kinder schnell, was es zu essen gibt. Zukünftig soll hier auch ein Bild vom Koch mit dem Hinweis "Das habe ich heute für Euch gekocht!" zu sehen sein. Damit das pädagogische Personal und die Eltern über die Verpflegung informiert sind, verfasst das gesamte Team der Kita Biberbach ein Verpflegungsleitbild und -konzept.
Stimmen zum Coaching
- "Es hat sich schon viel getan, ohne dass wir viel tun mussten!" - Kitaleitung (November 2022)
Rückblick
Coaching 2021/22 in Schwaben
Bei Gruppenveranstaltungen erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wichtige Ideen und Anregungen für die Umsetzung der Bayerischen Leitlinien Kita- und Schulverpflegung – von der Gestaltung der Speisepläne bis hin zu mehr Nachhaltigkeit. Neben dem fachlichen Input profitieren sie auch von den Erfahrungen anderer Kitas.
Für die Optimierung gibt es jedoch kein Patentrezept. Jede Kita hat unterschiedliche Rahmenbedingungen. Deshalb erhalten die Einrichtungen auch individuelle Unterstützung. Gemeinsam mit allen Beteiligten suchen erfahrene Coaches nach individuellen Verbesserungsmöglichkeiten und unterstützen bei deren Umsetzungen.
Kath. Kindertagesstätte Herz Mariä, Diedorf
In der katholischen Kindertagesstätte Herz Mariä in Diedorf essen durchschnittlich 70 Kinder pro Tag zu Mittag. Das Essen liefert seit September 2021 ein Caterer aus der Region. Mit dieser Veränderung geht auch der Wunsch einher, ein völlig neues Verpflegungskonzept zu entwickeln und einen höheren Anteil an regionalen und ökologischen Lebensmitteln zu erhalten. Wichtig sind dem Team eine ausgewogene Ernährung für alle und eine angenehme Atmosphäre beim gemeinsamen Mittagessen. Die Einrichtung wünscht sich fachlichen Austausch zu Kinderernährung und möchte die Bedürfnisse verschiedener Kulturen verstärkt beachten.
Herausforderungen
Die Kita möchte die Wertschätzung zur Verpflegung stärken. Gleichzeitig testet der Caterer neue Gerichte aus, um den bereits guten Speiseplan der Mittagsverpflegung noch gesundheitsförderlicher zu gestalten. Die Einrichtung betrachtet zudem das gesamte Verpflegungsangebot.
Lösungswege
Das Essensgremium erstellt ein Verpflegungsleitbild und stellt weitere Informationen auf dem Internetauftritt bereit. Ab sofort gibt die Verpflegungsbeauftragte wöchentlich eine Rückmeldung zu Menge und Akzeptanz der Speisen. Mit diesem Wissen kann der Caterer das Speisenangebot besser an die Bedürfnisse anpassen und gemeinsam mit der Einrichtung unnötige Lebensmittelreste vermeiden.
Ergebnisse
Die Einrichtung steht mit dem Caterer in regem Austausch zu Auswahl und Menge der Lebensmittel. Er liefert mehr Vollkornprodukte und täglich ein Gemüse. Bei Fleischgerichten achtet er auf einen höheren Anteil an magerem Muskelfleisch und bei Fischgerichten auf fettreiche Fischsorten. Es stehen zusätzliche Hülsenfruchtrezepte auf dem Speiseplan. Damit bietet er einen sehr guten Speiseplan an. Zur Evaluation der Veränderungen erarbeitet die Kita Herz Mariä nun eine Elternumfrage.
Stimmen zum Coaching
- "Essen bedeutet Genuss und Wertschätzung im Umgang mit Lebensmitteln" - Verpflegungsleitbild Kita Herz Mariä
- "Unsere Kinder finden die neuen Rohkoststicks und die vegetarische Lasagne mit Grünkernschrot richtig lecker." - Stellvertretende Leitung
Kath. Kindertagesstätte St. Vinzenz, Thannhausen
Die Kindertagesstätte St. Vinzenz bereitet in der eigenen Küche Mittagessen für 60 Kinder frisch zu. Dabei legt das Küchenpersonal Wert auf eine regionale, saisonale Lebensmittelauswahl sowie hohe Qualität der Speisen. Die Mittagszeit ist auch Bildungszeit, in der die Kinder gemeinsam lernen und Erfahrungen sammeln. Das Team berücksichtigt sowohl die Essenswünsche als auch die Nationalitäten und die damit verbundenen Bedürfnisse der Kinder, um den Speiseplan abwechslungsreich zu gestalten. Im Rahmen des Coachings möchte die Kindertagesstätte die Mittagsverpflegung kindgerecht und ausgewogen optimieren und ihr Zeitmanagement und die Lagerung von Lebensmitteln prüfen.
Herausforderungen
Dem hauswirtschaftlichen Personal steht für die große Menge an Essensteilnehmern nur eine Hauswirtschaftsküche zur Verfügung. Aufgrund geringer Lagermöglichkeiten wünscht sich das Küchenteam, dass Einkauf und Lagerhaltung gut aufeinander abgestimmt werden. Zur Optimierung des Speiseplans möchten die Köchinnen weniger Süßspeisen und mehr Vollkornprodukte anbieten.
Lösungswege und Ergebnisse
Der Lagerraum wird umstrukturiert, so dass in den aufgestellten Regalen mehr Platz für Lebensmittel entsteht. Die Erzieherinnen stellen das Frühstück für die Kinder selber zusammen und lagern die benötigten Lebensmittel in den Kühlschränken, welche in den einzelnen Gruppen stehen. Die Köchinnen führen mehr Vollkornprodukte ein und testen den Einsatz von Vollkornmehl z.B. beim Schokoladenkuchen. Um Zucker zu reduzieren, stehen weniger Süßspeisen auf dem Speiseplan. Als Nachspeise wird verstärkt Obst angeboten. Was die Kinder davon zu Mittag nicht essen, bieten die Erzieherinnen am Nachmittag nochmals an.
Stimmen zum Coaching
- "Hier schmeckt es mir besser als zuhause." - Kindergarten-Kind
- "Der Speiseplan ist wie im Hotel, da würde ich auch gerne mitessen!" - Mutter
Evangelische Kita St. Petrus, Ausgburg
Essen und Trinken spielt in der Evangelischen Kita St. Petrus in Augsburg eine große Rolle. Etwa 85 Kinder verbringen die Mittagszeit in der Kita und bekommen das warme Mittagessen über einen Caterer angeboten. Zusätzlich bereitet die Einrichtung ein Frühstück und einen selbst zubereiten Nachmittagssnack zu. Das Team möchte Raumgestaltung, Speisenangebot und Personalbedarf überprüfen und legt großen Wert auf biologische und regionale Lebensmittel.
Herausforderungen
Die Einrichtung intensiviert die Kommunikation mit dem Caterer, um den Speiseplan besser an die Geschmäcker der Kinder anzupassen und einen ausgewogeneren Speiseplan anzubieten. Angestrebt ist unter anderem ein höherer Anteil an vegetarischen Gerichten und ein häufigeres Angebot von Obst. Der Wunsch ist, mit der Optimierung auch die Menge an Speiseresten zu reduzieren.
Lösungswege
Im Essensgremium werden alle Möglichkeiten zur Anpassung des Speiseplans ausgelotet. Die Erstellung von Verpflegungsleitbild und -konzept unterstützt alle Beteiligten bei der Kommunikation zur Verpflegung.
Ergebnisse
Durch die verbesserte Kommunikation mit dem Caterer passt die Kita die Bestellungen noch besser an die Geschmäcker der Kinder an und legt gleichzeitig ein Augenmerk auf eine gesundheitsförderliche Auswahl der Gerichte. Damit die Kindergartenkinder mittags wieder Appetit haben, achtet das Team auf mindestens zwei Stunden essensfreie Zeit vor dem Mittagessen und macht damit gute Erfahrungen. Dies vermeidet gleichzeitig unnötige Lebensmittelreste.
Kinderhaus Sonnenschein, Egg an der Günz
Für das Kinderhaus Sonnenschein ist es wichtig, den Kindern eine gesunde und ausgewogene Ernährung anbieten zu können. Ein Caterer liefert das Mittagessen für insgesamt 23 der 52 betreuten Kita-Kinder. Die Gesundheit und das Ernährungsverhalten der Kinder steht dabei an erster Stelle. Das pädagogische Personal macht den wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln erlebbar und gibt Wissen zur Ernährung kindgerecht weiter. Kinderwünsche werden einbezogen und es wird großen Wert auf eine gesunde und regionale Küche gelegt.
Vom Coaching erhofft sich das Kinderhaus Sonnenschein einen fachlichen Austausch zur Kinderernährung. Dabei ist der Einrichtung die enge Zusammenarbeit zwischen dem pädagogischen Team, dem Essenslieferanten und den Elternvertretern sehr wichtig. Das Kinderhaus Sonnenschein wünscht sich eine abwechslungsreiche und ausgewogene Mittagsverpflegung.
Herausforderungen
Je nach Anzahl der zu Mittag essenden Kinder sitzen diese beengt in einem Gruppenraum. Im Gebäude des Kinderhauses können jedoch keine baulichen Veränderungen durchgeführt werden. Das Team möchte die Partizipation der Kinder stärken und ein Verpflegungskonzept erstellen.
Lösungswege
Um die Kinder verstärkt am Mittagessen teilhaben zu lassen, möchte das Team sie in verschiedene Aufgaben wie z.B. Gestaltung des Speisebereichs, Tische decken und Spülmaschine einräumen einbinden. Die sehr motivierte Speiselieferantin optimiert wochenweise ihren Speiseplan nach der Auswertung durch den Speiseplan-Check.
Ergebnisse
Das Kita-Team entfernte alles aus der Küche, was nicht unbedingt benötigt wird und gestaltete den Raum hell und luftig. Hier und im ebenfalls neu gestalteten Künstlercafé essen die Kinder jetzt in Ruhe zu Mittag. Mit Hilfe eines kleinen Geschirrwagen decken sie die Tische ein, räumen ab und sortieren das Besteck. Das Erlernte setzen sie auch zu Hause um. Die Rituale "Gemeinsam Beten" und "Erklären, was es heute zu essen gibt und wie es hergestellt wird" bringen Ruhe in den Ablauf. Die Speisenanbieterin optimierte ihr Angebot nach den Rückmeldungen der Verpflegungsbeauftragten und den Empfehlungen der DGE. So stehen jetzt Vollkorngerichte regelmäßig auf dem Speiseplan, Fleisch gibt es nur noch einmal pro Woche und Rohkost oder Salat ergänzen die Speisen. Das Kita-Team und die Eltern sind mit dem Essensangebot sehr zufrieden und das Kita-Team fasste alle wesentlichen Punkte im Verpflegungsleitbild zusammen.
Verpflegungsleitbild - Kinderhaus Sonnenschein
Gemeinsam genießen wir in unserem Kita-Restaurant
täglich vollwertig und frisch
auf dem herrlich gedeckten Tisch
viele leckere gesunde Sachen
bei guten Gesprächen haben wir viel zu lachen.
Stimmen zum Coaching
- "Ich finde den Speiseplan einen Wahnsinn! Toll, wie man Gemüse mit rein bringt!" - Mutter
- "Ich koche gerne etwas Neues." - Speiselieferantin
- "Jetzt kommt noch der Feinschliff." - Kita-Leitung
Evangelische Kita Herbishofen
Die evangelische Kindertagesstätte in Herbishofen hat sich zum Ziel gesetzt, allen Kindern eine ausgewogene Ernährung anzubieten. Bislang verpflegt eine Hauswirtschafterin ca. 42 Krippen- und Kindergartenkinder an vier Tagen in der Woche mit einem frischen, selbstgekochten Mittagessen. Frühstück und Zwischenmahlzeit werden mit biologischen Milchprodukten und Obst zubereitet.
Der Einrichtung liegen am Herzen: eine ausgewogene Lebensmittelzusammenstellung, die Vermittlung von Ernährungsgrundsätzen und mehr ökologische Produkte als Beitrag zum Umweltschutz. Dabei sollen Personal und Kinder trotz der Einschränkungen durch Covid-19 umfassend einbezogen werden.
Herausforderungen
Die Hauswirtschafterin sucht nach neuen, kindgerechten und akzeptieren Gerichten und wünscht sich dafür u.a. den Austausch mit Kolleginnen anderer Einrichtungen. Immer wieder taucht die Frage auf, wie viel Geld für die Mahlzeiten und notwendige Erneuerungen im Küchenbereich zur Verfügung steht.
Lösungswege
Auf kurzem Wege tauscht sich die Hauswirtschafterin telefonisch mit einer ehemaligen Coaching-Einrichtung aus. Die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Schwaben initiiert einen landkreisweiten Austausch. Zur Abklärung der finanziellen Fragen nimmt die Einrichtungsleitung Kontakt mit dem Träger auf.
Ergebnisse
Die Köchin hat den Speiseplan überarbeitet und eine Sammlung von gut akzeptierten, kindgerechten Rezepten angelegt. Hier finden sich auch Fisch- und Vollkorngerichte wieder. Ein Fleischgericht wird einmal in der Woche angeboten. Die neu gestaltete Allergenkennzeichnung ist übersichtlich. Um regionale und biologische Produkte verstärkt einzukaufen, hat das Essensgremium nach Erzeugern aus der näheren Umgebung gesucht und diese Bezugsmöglichkeiten ständig erweitert. Über alle Veränderungen informiert die Einrichtungsleitung die Eltern in der Kita-eigenen Infoschrift "Guckloch".
Stimmen zum Coaching
- "Das Kita-Coaching hat und einen Schritt in die richtige Richtung gebracht. Darauf können wir aufbauen!" (Kita-Leitung)
Kita Piepmatz Vöhringen
Die Kita Piepmatz in Vöhringen besteht seit 2019 und freut sich auf eine weitere dritte Kindergartengruppe. Ein Caterer liefert das warme Mittagessen. Sowohl die Beteiligten in der Einrichtung als auch der Caterer sind auf die Zusammenarbeit im extra gegründeten Essensgremium gespannt. Gerade als neue und schnell wachsende Einrichtung wünscht sich die Kita Piepmatz vom Coaching eine Begleitung auf ihrem zukünftigen Weg, um neue Chancen zu nutzen und sich weiterzuentwickeln.
Herausforderungen
Mittlerweile essen täglich bis zu 60 Kinder in drei Schichten im Speisesaal. Dieser wirkt freundlich und hell, ist jedoch für die große Zahl an Kindern etwas zu klein und nicht unbedingt als Ausgabeküche geeignet. Die Kinder fragen nicht alle Speisen gleich stark nach, dadurch fallen immer wieder größere Mengen an Lebensmittelresten an.
Lösungswege
Die Einrichtung wünscht sich vom Caterer nur noch Obst zum Nachtisch. Die Ausgabekraft stellt gut und weniger gut akzeptierte Gerichte zusammen und notiert die Menge an Lebensmittelresten. Das pädagogische Team erarbeitet die Abläufe während des Mittagessens und dokumentiert diese. Sobald wie möglich möchte die Einrichtung von vorab befüllten Tellern auf Schüsseln zur Selbstbedienung umstellen. Bereits in ihren Gruppen probieren die Kinder das Selberschöpfen mit kleinen Kellen als "Trockenübung".
Ergebnisse
Durch veränderte Abläufe ist mehr Ruhe während des Essens eingetreten. Der Speiselieferant stellt eine Warmhaltestation leihweise zur Verfügung. Das Küchenteam testet den praktischen Einsatz aus. Die Essensbehälter werden erst nach der Essenszeit gespült. Da der Caterer nur noch Obst als Nachspeise liefert, werden über das EU-Schulprogramm ergänzend Gemüse und Milch sowie Milchprodukte angefragt. Auch auf weitere Wünsche wie die Trennung der einzelnen Komponenten oder Vorlieben der Kinder geht der Caterer gerne ein. Dadurch konnten die Lebensmittelreste reduziert werden. Das pädagogische Personal kennt die Abläufe des Mittagessens, und für alle gilt die Devise der Kita-Leitung: "Verhaltet Euch so, dass die Kinder gerne mit Euch essen."
Kinderwelt Augsburg
Im Stadtteil Hochfeld kocht die erfahrene Köchin täglich ein frisches Mittagessen für knapp 100 Kita-Kinder der Kinderwelt Augsburg. Die Küche pflegt mit Unterstützung der Kinder einen kleinen Nutzgarten mit Beerensträuchern und Beeten für Gemüse und Kräuter. Der Einrichtung liegt es sehr am Herzen, gesundheitsförderliches Essen anzubieten. Dafür möchten sie ihren Stand überprüfen und darüber hinaus der Frage der Nachhaltigkeit auf den Grund gehen.
Herausforderungen
Das Essensgremium optimiert den bereits guten Speiseplan mit Hilfe des Speiseplan-Checks. Der finanzielle Spielraum für Qualitätsverbesserungen wird ermittelt, da der Wunsch nach einem höheren Anteil an regionalen und biologischen Lebensmitteln besteht. Auch der Verpackungsmüll wird auf den Prüfstand gestellt – für mehr Nachhaltigkeit in der Mittagsverpflegung.
Lösungswege
Die Einrichtung bittet die Kinder und ihre Eltern um ein Feedback zur Mittagsverpflegung. Rezepte mit Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten sollen zukünftig häufiger auf dem Speiseplan stehen. Die Kita plant im Laufe des Jahres 2022 ein Verpflegungsleitbild zu erstellen, um die Eltern noch besser zu informieren.
Ergebnisse
Es stehen nun regelmäßig Vollkornbrötchen und Gerichte wie Bratlinge aus Kichererbsen auf dem Speiseplan, die die Kinder sehr gerne essen. Die Einrichtung bietet jetzt einen ausgezeichneten Speiseplan an. Diesen hat die Kita zusätzlich um Fotos der Speisen ergänzt. Das Essensgremium verfasste ein Verpflegungskonzept mit zentralen Fakten rund um Brotzeit und Mittagessen, um alle Beteiligten noch besser zu informieren.
Stimmen zum Coaching
- "Wir probieren immer wieder Neues aus. Rote Beete aus dem Ofen etwa färbt die Kartoffeln daneben pink ein. Diese Farbe lieben die Kinder!" - Einrichtungsleitung
- "Im Workshop zum Verpflegungskonzept hat mir der Austausch mit den anderen Einrichtungen weiter geholfen und gezeigt, dass wir mit unserer Ausarbeitung bereits auf dem richtigen Weg sind." - Verpflegungsbeauftragte