Coaching Schulverpflegung

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Das Coaching unterstützt Schulen dabei, ihre Mittagsverpflegung gesund und qualitätsbewusst zu gestalten.
Was und wie Kinder und Jugendliche essen und trinken, beeinflusst ihre Gesundheit, ihr Wohlbefinden und Ernährungsverhalten. Die Schulverpflegung leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Sie kann Vorbild für eine gesunde Ernährung sein, die gut schmeckt, nachhaltig und ökonomisch ist. Immer mehr Schulen wollen ihr Mittagessen entsprechend gestalten. Die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Schwaben unterstützt sie dabei mit dem Coaching Schulverpflegung.
Coaching 2021 in Schwaben
Bei Gruppenveranstaltungen, die dieses Jahr coronabedingt das erste Mal online stattfinden, erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wichtige Ideen und Anregungen für die Umsetzung der Bayerischen Leitlinien Kita- und Schulverpflegung – von der Gestaltung der Speisepläne bis hin zu mehr Nachhaltigkeit. Neben dem fachlichen Input profitieren sie auch von den Erfahrungen anderer Kitas.
Für die Optimierung gibt es jedoch kein Patentrezept. Jede Kita hat unterschiedliche Rahmenbedingungen. Deshalb erhalten die Einrichtungen auch individuelle Unterstützung. Gemeinsam mit allen Beteiligten suchen erfahrene Coaches nach individuellen Verbesserungsmöglichkeiten und unterstützen bei deren Umsetzungen.
Mittelschule Lindenberg, Lindenberg im Allgäu

Mensa
Montessorischule, Dinkelscherben

Montessorischule
Sankt-Ulrich-Grundschule, Schwabmünchen

Mensa
Ansprechpartnerinnen
AELF Augsburg
Bismarckstraße 62
86391 Stadtbergen
Telefon: 0821 43002-1352
Fax: 0821 43002-1111
E-Mail: poststelle@aelf-au.bayern.de
AELF Augsburg
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86391 Stadtbergen
Telefon: 0821 43002-1351
Fax: 0821 43002-1111
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Rückblick
Coaching 2018/19 in Schwaben
Beste Noten für das Engagement der Schulen
KKE-Mittagsbetreuung Grundschule Anhausen
Herausforderungen
- Die Anbieterin liefert das Essen in Thermophoren an, die Betreuerinnen teilen es an die Kinder aus. Die Schüler essen zwar im Klassenverband aber nicht gemeinsam zur gleichen Zeit.
- Die Lautstärke während der bis zu drei Essensausgaben ist hoch.
- In den Herbstferien ist die Mittagsbetreuung in neue erweiterte Behelfsräume mit Speise-/Ruheraum umgezogen.
- Für die Köchin ist die Speiseplanerstellung schwierig, da viele Gerichte von den Schülern nicht akzeptiert werden.
- Noch ist der Anteil an Speiseabfällen zu hoch.
Ziel ist es, dem Essen mehr Aufmerksamkeit und Wertschätzung zu geben. Alle Beteiligten: Betreuer, Kinder und Köchin befassen sich mit Neuem. Essenserfahrungen in guter Atmosphäre und sinnliche Geschmackserlebnisse sollen für und mit den Kindern interaktiv erforscht, erfahrbar und erlebbar werden. Gemeinschaft und Miteinander am Tisch "leben" steht im Fokus. Betreuerinnen und Eltern sollen in eigenen Veranstaltungen über ihren eigenen Geschmackshorizont hinaus geführt werden.
In Theorie und Praxis widmet sich die Einrichtung ganzjährig dem Thema Ernährung und Lebensmitteln. Die Kinder kochen, backen in der KITA, besuchen Direktanbieter und Erzeuger und lernen jede Menge über die Herkunft ihrer Lebensmittel. Im Oktober stand ein Besuch beim Caterer auf dem Programm. Die Kinder schöpfen sich die Speisen selbst und koppeln den pädagogisch begleiteten „Mittagstisch“ mit gemeinschaftsfördernden Ritualen. Die Kinder werden mehr in vor—und nachbereitende Maßnahmen eingebunden (Tischdecken, - abräumen). Zusätzliche vertiefende Fortbildungen für das Personal wurden umgesetzt. Ein Elternabend mit „gesundem Buffet“ kindgerecht zubereiteter Darreichungsformen bot Impuls in die Familien hinein. Ein Vortrag der begleitenden Ökotrophologin erläutert zudem weitere Möglichkeiten gesunder Ernährung im Familien-Alltag. Die Einrichtung stellt das neu erstellte Verpflegungsleitbild vor.
Das Mittagessen hat nun einen anderen Stellenwert in der Mittagsbetreuung. Die Kinder lesen den Speiseplan und freuen sich aufs Essen. Eine Betreuerin isst mit den Kindern, gemeinsam werden die regionalen und saisonalen Zutaten zum Gericht "erforscht" und "erschmeckt". Die Kinder schöpfen sich selbst und probieren ihnen unbekannte Speisen. Es gibt mehr Tischkultur, Ruhe kehrt ein. Personal und Cateringunternehmen fokussieren das gemeinsame Bemühen Mahlzeiten im Sinne der DEG mit den Vorlieben der Kinder in Einklang zu bringen. Vollkornprodukte werden mittlerweile besser akzeptiert.Täglich frisches Gemüse und/oder Obst ist eingeführt und wird beständig gereicht. Schön ist es zu beobachten, dass die die Kinder (freiwillig) länger sitzen bleiben und es weniger Speiseabfälle gibt. Bei den Eltern ist das Bemühen um eine gelingende Mittagsverpflegung angekommen.
Stimmen zum Coaching
- "Ich bin froh, dass meine Tochter beim Mittagessen angemeldet ist, sie probiert jetzt viel mehr und isst mittlerweile gerne Gemüse." - Mutter
- "Die Veränderung in der Elternschaft hat durch die laufende Arbeit und den Elternabend die professionelle Ebene verdeutlicht und verständlich gemacht." - Teilnehmerin des Essensgremiums
- "Die Kinder lesen jetzt den Speiseplan und freuen sich aufs Essen." - Personal der Mittagsbetreuung
- "Die Kinder bleiben seit der Umstellung auf Schöpfgesellschaften länger sitzen." - Personal der Mittagsbetreuung
- "Ich möchte mich hier richtig reinhängen und gute Qualität abliefern." - Caterer
Grundschule und Mittelschule Augsburg Herrenbach

Eine multikulturelle Schülerschaft und ein kindgerechter Speiseplan müssen zueinander finden. In der Grundschule sind Abläufe im Ausgabebereich und Absprachen im Betreuungsteam noch verbesserungswürdig.
Grund- und Mittelschule erarbeiteten in regelmäßig stattfindenden Arbeitstreffen erste Schritte. Die Schüler geben zukünftig mit einer Smiley-Bewertung Rückmeldungen zum Speiseplan. So kann der Speisenanbieter besser auf die Essenswünsche der Kinder eingehen. Zwischen den Klassenlehrern und dem Betreuungsteam werden zunehmend bessere Absprachen getroffen. Das fördert einheitliche Vorgehensweisen im Team und sorgt für mehr Ruhe bei den Essensabläufen. Die Betreuer aus dem Grundschulbereich besprechen täglich den Speiseplan, damit wissen die Kinder, was auf den Teller kommt. Die Ermutigung der Kinder, auch etwas zu probieren, obwohl es nicht zu den persönlichen Favoriten zählt, muss weiterhin von den Betreuerinnen umgesetzt werden. Rohkost sollte öfter auf dem Speiseplan stehen und auch als Nachmittags-Snack mit in die Klassen gegeben werden.
Nach dem Austausch mit einer weiteren Coachingschule stellte die Grundschule die Essensausgabe auf das Schüsselsystem um. Die Speisen werden nun in Schüsseln auf die einzelnen Tische gestellt. Dadurch ist es nicht nur ruhiger geworden, auch die Küche ist entlastet und es werden nicht mehr so viele Lebensmittel weggeworfen. Die Schüler probieren alle Komponenten und werden dabei von dem pädagogischen Personal liebevoll betreut. Alle pflegen eine gute und entspannte Tisch- und Esskultur. Die Kinder schätzen diese Rituale. Der Caterer bezog bei der Speiseplanüberarbeitung die Schüler mit ein und erstellte Wunschlisten. Die Schüler der Mittelschule gestalteten die Räumlichkeiten und verschriftlichten die Regeln. Ganz großen Wert legt die pädagogische Betreuung auch hier auf die Stärkung der Selbstständigkeit.
Stimmen zum Coaching
- "Ich liebe Herausforderungen!" - Ganztagsbeauftragte
- "Wenn das Essen nicht schmeckt und weggeworfen wird, werfen wir damit auch Geld weg!" - Schülerin 2. Klasse
- "Die Kinder können das! " - Schulleitungen der Grund- und der Mittelschule Augsburg Herrenbach
- "Man hat sich ein Jahr lang ausgetausch, man kennt sich jetzt besser. Man schätzt die Kraft, die reingesteckt wurde!" - Schulleitungen der Grund- und der Mittelschule Augsburg Herrenbach
Gymnasium Friedberg

Adalbert-Stifter-Grundschule, Kaufbeuren-Neugablonz

Die Schule möchte den Aufenthalt der Kinder, Lehrer und Betreuer in der Mensa optimieren. Alle Beteiligten sollen gerne zum Essen kommen und sich wohlfühlen. Das Essen soll ihnen gut schmecken. Dazu müssen die Ausstattung der Mensa, Verhaltens- und Essensregeln, der Speiseplan sowie bisherige Essensschichten überdacht werden.
Lösungswege
- Die Kinder dürfen ihr Essen täglich bewerten.
- Der Speiseplan wird mit Hilfe des Speiseplan-Checks optimiert.
- Aus drei Essensschichten werden vier gemacht.
- Tischdecken mit Moltonunterlagen werden angeschafft.
- Die Essensregeln werden zusammen mit den Kindern überarbeitet.
- Eine Küchenmaschine wird angeschafft.
Ergebnisse
- Die Kinder finden Gefallen am täglichen Bewerten des Essens. Ihre Bewertung fließt mit in die Erstellung der Speisepläne ein.
- Durch die 4. Essensschicht konnte neben der Gruppengröße auch die Lautstärke in jeder Schicht verringert werden.
- Die Kinder durften sich Tischdecken mit Moltonunterlagen aussuchen. Dies trug ebenfalls zur Schalldämmung bei.
- Es nehmen mehr Lehrer und Betreuer am Essen teil. Dadurch konnte die Akzeptanz des Essens gesteigert und der Gemeinschaftssinn gefördert werden.
- Der Speiseplan wird mit Hilfe des Speiseplan-Checks kontinuierlich optimiert.
- Die Essensregeln wurden zusammen mit den Kindern überarbeitet und in der Mensa ausgehängt.
- Zur Erleichterung der Arbeit in der Küche wurde eine Küchenmaschine angeschafft.
Stimmen zum Coaching
- "Ich finde es wichtig, dass Sie als fachkompetente Ansprechpartnerin (Coach) Eltern und Schüler 'mitnehmen'. Das Mittagessen bekommt so einen anderen Stellenwert." - Köchin Frau Brunner
- "Für mich ist das Feedback des Coaches eine gute Orientierungshilfe. So kann ich auch zukünftig fachgerecht agieren." - Köchin Frau Brunner
- "Ich empfinde es sehr wertvoll, wenn jemand von außen auf unsere Verpflegungssituation schaut, sie mit anderen ähnlichen Einrichtungen vergleicht und schließlich uns mit all seinen vielschichtigen Erfahrungen Tipps geben kann, wie wir unsere Situation verbessern können. Bemerkenswert finde ich, dass diese Tipps allesamt recht einfache und leicht umsetzbare Vorschläge mit großer Wirkung sind. Das macht einem Mut auch in Zukunft Veränderungen bzw. Verbesserungen selbst anzugehen. " - Verpflegungsbeauftragter Herr Dienel
Katholische Freie Grundschule St. Michael, Neu-Ulm

- Das Betreuungsteam spricht die einzelnen Zuständigkeiten klarer ab.
- Platzkarten helfen den Kindern bei der Sitzplatzsuche.
- Alle Klassen kommen mit der Klassenlehrerin in den Speisesaal. Dort werden in Anwesenheit der Sozialpädagogin und der Verpflegungsbeauftragten die Essensregeln nochmals mit den Kindern spielerisch besprochen.
- Die Kinder erstellen ein Plakat und hängen die Regeln im Speisesaal auf.
- Weitere Maßnahmen zur Lärmreduzierung werden ausprobiert. Eine Lärmampel wird aufgehängt.
- Mit der Speisenanbieterin finden Gespräche zur Optimierung des Speiseplans statt. Die hauswirtschaftliche Mitarbeiterin zeigt jeden Tag einen Schau-Teller, so dass die Kinder die ganze Mahlzeit genau sehen.
In den 3. und 4. Klassen ist es während des Mittagessens ruhiger geworden. Die Mitarbeiter der OGTS haben mehr Zeit, um sich an die einzelnen Tische zu setzen und mit den Kindern ins Gespräch zu kommen.
Stimmen zum Coaching
- "Es gibt weniger Fleisch und Süßspeisen, dafür wöchentlich Fisch." Verpflegungsbeauftragte
- "Wir probieren einiges aus und befragen unsere Schülerinnen und Schüler, wie es ihnen geschmeckt hat." Verpflegungsbeauftragte
Realschule Rain am Lech

Im Laufe des Coaching-Jahres hat sich ein starkes Essensgremium aus Vertretern der Mittelschule, der Realschule, Schülervertretern und der Speisenanbieterin gebildet. Ein wichtiges Thema bei den Treffen war u.a. die Transparenz. So klärte die Speisenanbieterin zur Preisgestaltung ihres Angebotes auf. Sie setzte zudem die viele Anregungen des Coaches direkt um. So gibt es jetzt selbsthergestellte Smoothies, mehr Vollkornprodukte und Fischgerichte. Das Angebot der Mensa ist qualitativ sehr hochwertig und beinhaltet viele regionale Produkte. Alle Informationen rund um die Mensa finden sich in einem ansprechend gestalteten Flyer wieder.
Stimmen zum Coaching
- "Das Coaching ist gut organisiert und wir können dadurch bestimmt noch Einiges verbessern." Mitglied des Essensgremiums
- "Professionelle Hilfe hat noch nie geschadet!" Mitglied des Essensgremiums
- "Bei uns läuft vieles schon super. Ich bin gespannt, was wir noch optimieren können!" Mitglied des Essensgremiums
- "Eine interessante Geschichte." Mitglied des Essensgremiums
Leonhart-Fuchs-Mittelschule, Wemding

Für die Zubereitung der Mahlzeiten steht der angestellten Kraft am Vormittag nur ein kleines Zeitfenster zur Verfügung. Obwohl das Angebot den Wünschen der Schüler entspricht, gibt es immer wieder Jugendliche, die nicht am Mittagessen teilnehmen. Alle an der Mittagsverpflegung Beteiligten schätzen den Lärmpegel als zu hoch ein.
